05.07.2024

Fachworkshop bringt Bürgerinnen und Bürger auf den neuesten Stand zur B311n/B313

Mehr als 40 Bürgerinnen und Bürger haben auf Einladung des Landkreises Sigmaringen an einem Fachworkshop zur Straßenplanung der B311n/B313 zwischen Meßkirch und Mengen teilgenommen – darunter Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Vertreter von Bürgerinitiativen und Verbänden und weitere Interessierte. Im Landratsamt besprachen sie mit den unterschiedlichen Fachgutachtern den derzeitigen Planungsstand.

„Die heutige Veranstaltung baut auf dem Trassenworkshop aus dem Jahr 2022 auf, bei dem das Landratsamt Hinweise, Fragen und weitere Planungsvorschläge erhalten hat“, erläuterte Landrätin Stefanie Bürkle zu Beginn. „Jetzt besteht die Möglichkeit, Rückmeldungen dazu zu erhalten, aber auch aktuelle Fragestellungen direkt mit den Gutachterinnen und Gutachtern der verschiedenen Fachbereiche zu besprechen.“ Bürkle bedankte sich für das große Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Planungsprozess, das sich bereits bei der Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen und der Mitarbeit in begleitenden Facharbeitskreisen gezeigt hatte.

Im ersten Teil der Veranstaltung präsentierte Projektmanager Thomas Blum den aktuellen Ver-fahrensstand und erläuterte, dass sämtliche derzeit diskutierten Varianten optimiert und in die-sem Zug gegebenenfalls auch neue Varianten entwickelt werden. Teil II der Umweltverträglich-keitsstudie („UVS-Teil II“) wird parallel zu den technischen Planungen im interdisziplinären Planungsprozesses bearbeitet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen wiederum in die Trassenoptimierung ein.

Anschließend erläuterte Christoph Altmannshofer vom Büro Froelich & Sporbeck GmbH & Co. KG, das mit der Erarbeitung des zweiten Teils der Umweltverträglichkeitsstudie beauftragt wurde, das methodische Vorgehen. Er machte deutlich, dass zur Findung der Zielvariante viele verschiedene Prüfaspekte abgearbeitet werden müssen. Ziel der Umweltverträglichkeitsstudie sei es, die umweltverträglichste Variante zu finden. So müssen zum Beispiel die Auswirkungen von messbaren Kriterien wie die Bodenversiegelung und nicht messbare Auswirkungen wie die Veränderung des Landschaftsbilds berücksichtigt werden. Die verschiedenen Varianten können dann hinsichtlich der Beeinträchtigungen von Schutzgütern und Umweltfunktionen bewertet werden.

Um die Varianten insgesamt bewerten zu können, müssen dann noch weitere Kriterien wie die Verkehrswirksamkeit oder die Nutzen-Kosten-Analyse berücksichtigt werden. Die abschließen-den Entscheidungen über das Ausscheiden von Varianten beziehungsweise zur Vorzugsvariante trifft das Bundesverkehrsministerium als Vorhabenträger.

Im zweiten Teil der Veranstaltung bestand für die Teilnehmenden die Möglichkeit zum direkten Austausch mit den Fachgutachtern. Die Zwischenstände der Varianten, die derzeit optimiert werden, waren in die Bereiche Nord, Mitte und Süd des Untersuchungsraums aufgeteilt. Die Teilnehmenden konnten sich je nach persönlich gelagerten Interessen entsprechenden Arbeitsgruppen anschließen.

Die drei Gutachterteams setzten sich aus den Fachgebieten Verkehr/Ingenieurbauwerke, Umwelt/Baugrund und Luftschadstoffe/Lärm zusammen und wechselten im Halbstundentakt zu den jeweiligen Arbeitsgruppen Nord, Mitte und Süd. So konnten in drei Diskussionsrunden viele verschiedene Themen direkt mit den jeweiligen Gutachtern diskutiert werden. In den Gruppen lagen Übersichtspläne aller vorläufiger Varianten einschließlich detaillierter Trassen- und Hö-henpläne aus. In einem Handout waren zusätzlich die Rückmeldungen zu den Hinweisen aus dem vorausgegangenen Workshop vom Juli 2022 zusammengefasst und kommentiert.

Zum Abschluss der Veranstaltung bat Fridtjof Ilgner vom Moderationsbüro team ewen aus Darmstadt die Teilnehmenden um Feedback zur Veranstaltung, das fast durchweg positiv ausfiel: Die Möglichkeit, individuelle Fragen auf Augenhöhe mit den jeweiligen Experten zu diskutieren, wurde sehr positiv beurteilt. Durch den Wechsel der Gutachterteams zwischen den einzelnen Gruppen wurde die Veranstaltung insgesamt als kurzweilig empfunden.

Abschließend dankte Projektmanager Thomas Blum den Teilnehmenden für die aktive Mitarbeit und die konstruktiven Diskussionen. „Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und Information lebt davon, dass Sie sich einbringen und die Planung begleiten – und zwar jetzt schon und nicht erst, wenn abschließende Variantenentscheidungen auf dem Tisch liegen“, sagte Blum

Fachworkshop bringt Bürgerinnen und Bürger auf den neuesten Stand zur B311n-B313
Fragestellungen werden mit Projektmanager Blum besprochen