Interessierte Bürgerinnen und Bürger bringen Ihre Ortskenntnisse ein und geben Hinweise zur Planung
Landrätin Stefanie Bürkle konnte am Samstag, den 9. Juli 2022 über 40 Teilnehmende im Rahmen eines Workshops zur Planung der B311neu begrüßen, um sich aktiv am Planungsprozess zu beteiligen.
Vielfältige Untersuchungen sind für die Planung einer Straße notwendig
Einführende Informationen von Projektmanager Thomas Blum zum aktuellen Stand des Planungsprozesses und der derzeit laufenden Untersuchungen zeigten auf, welche Komplexität solch eine Bundesstraßenplanung mit sich bringt und wie der Planungsprozess anzugehen ist.
Um die Teilnehmenden für die jeweiligen Themen abzuholen, führten die Fachgutachter in deren Spezialgebiet ein. Denn zahlreiche Aspekte wie die zukünftige Verkehrsentwicklung, Aus-wirkungen der Trassenvarianten auf Mensch, Umwelt und Natur, technische Umsetzbarkeiten sowie Wirkungen zu Lärm und Luftschadstoffe sind für eine genehmigungsfähige Planung von großer Bedeutung.
Bürgerinnen und Bürger bringen ihre Ortskenntnisse ein
Im ersten Teil des Workshops waren die Teilnehmenden aufgerufen, ihre Ortskenntnisse, welche für die Erstellung der sogenannten Raumanalyse als Planungsgrundlage wichtig sind, in die Planung einzubringen: Die Mitwirkenden benannten heutige verkehrliche Probleme und verorteten diese in den vorbereiteten Planunterlagen. Mit dieser Unterstützung konnten Bereiche identifiziert werden, die verkehrlich stark belastet sind, in direkter Nähe zu einer Wohnbebauung liegen und somit negative Auswirkungen hinsichtlich Lärm und Luftschadstoffen mit sich bringen.
Eine weitere Frage der Planer war, welche Bereiche oder Nutzungen aus Sicht der Teilnehmenden von besonderer Bedeutung sind und bei der Planung berücksichtigt werden sollten. Hierzu wurden in erster Linie Siedlungsbereiche aber auch Räume, die für Erholung und die Natur bedeutsam sind, aufgeführt. All diese Hinweise helfen den Planern und fließen in die Raumanalyse ein, welche bis Ende 2022 abgeschlossen sein soll.
Eine gute neue Verbindung braucht Kompromisse
Im zweiten Teil des Workshops standen mögliche Trassenvarianten für eine neue Verbindung zwischen Meßkirch und Mengen im Fokus. Die Mitwirkenden benannten mögliche Konflikte, formulierten Optimierungsvorschläge und teilweise ganz neue Vorschläge für eine neue Straßentrasse.
Neben der vom Landratsamt gebotenen Gelegenheit, konkrete Hinweise und Ideen in die Planung einbringen zu können, schätzten die Teilnehmenden vor allem den Austausch an den Tischgruppen untereinander, mit den Fachgutachtern sowie Projektmanager Thomas Blum.
„Gefallen hat mir, dass man sich gegenseitig zugehört und die Sichtweise von jemandem aus einer anderen Kommune kennengelernt hat“ so ein Teilnehmer. Deutlich wurde in dem Austausch auch, dass eine neue Straßentrasse nur gefunden werden kann, wenn jeder zu Kompromissen bereit ist und es keine Lösung geben wird, mit der alle zufrieden sein werden. „Wir gehen ergebnisoffen an die Planung. Es gibt eine Vielzahl an Aspekten und Zielkonflikten zu berücksichtigen. Wichtig ist uns, einen transparenten Planungsprozess zu gestalten, der im Ergebnis zu einer rechtssicheren Vorzugsvariante führt“ erklärt Projektmanager Thomas Blum. „Das Ergebnis wird nie alle Sichtweisen auf eine neue Straße zufrieden stellen können. Wichtig ist, dass der Entscheidungsprozess bis zum Ergebnis von allen Beteiligten als fair wahrgenommen wird“ so Moderatorin Yvonne Knapstein von team ewen.
Themen und Fragestellungen des Workshops werden in Exkursion am 23. Juli aufgegriffen
Am kommenden Samstag, 23. Juli findet nun die Exkursion ins Gelände zur Betrachtung der Themen und Fragestellungen aus dem Workshop im Raum statt. Auch diese wird von den Gutachtern und Experten fachlich begleitet.
Für die Exkursion steht ein Bus zur Verfügung, mit dem verschiedene Orte im Planungsraum angefahren werden. Es sind noch wenige Plätze frei. Eine Anmeldung ist über die Projektinternetseite möglich: https://b311n-b313.de/?aktuelles=exkursion-ins-planungsgebiet
Ergebnisse werden im ersten Halbjahr 2023 öffentlich präsentiert
Abschließend wird jeder Trassenvorschlag fachlich bis Ende 2022/Anfang 2023 gewürdigt. Dazu dient die Raumanalyse als Grundlage. Eine Rückmeldung zu den eingebrachten Vorschlägen erfolgt im ersten Halbjahr 2023 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung.